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Wohl bereits ab dem 12.Jh. gab es in Pappenheim einen Judenfriedhof. Seine genaue Lokalisierung ist jedoch nicht bekannt; ungeklärt bleibt, ob er sich bereits in diesem Bereich oder an anderer Stelle befand.
Ab dem 12. Jh. waren die Reichserbmarschälle von Pappenheim mit dem Schutz der Juden beauftragt. Dies führte zu einer relativ großen jüdischen Gemeinde in Pappenheim, die vorwiegend in der ehemaligen Judengasse (Deisinger-Straße) angesiedelt war. Der Bereich des erhaltenen Judenfriedhofs, den man außerhalb der Stadt beiderseits an einem Fahrweg Richtung Weißenburg angelegt hatte, wird 1579 im oberen Teil noch weitgehend als Grasfläche geschildert. Auf dem unteren flacheren Teil beginnend, wurden die Begräbnisplätze nach und nach weiter hangaufwärts gelegt. Das Einzugsgebiet für Bestattungen reichte bis Eichstätt, Neuburg an der Donau und Regensburg. Beide Friedhofsteile erhielten eine Ummauerung. Die Grabplatten aus Kalkstein entstammen dem 17. und 18. Jahrhundert, die älteste Stele ist mit 1687 datiert.
Das Leichenhaus, am neuen Teil, wurde früher "Pesthaus" genannt.
Im Friedhofsregister von 1937 werden für die Zeit ab 1687 noch 432 Gräber genannt, von denen 181 in die Zeit vor 1806 fallen. 371 Steine betreffen den Zeitraum von 1687 bis 1867. Dies dürfte bei Weitem nicht die in historischer Zeit tatsächlich angelegten Grabstätten wiedergeben. Bei der Katalogisierung in den Jahren 2008/2009 konnten noch gut 270 Grabsteine gefunden werden. Die letzte Belegung im unteren Friedhof fand 1947 statt.
Der Judenfriedhof kann NUR im Rahmen einer gebuchten Führung besichtigt werden (außer Samstag). Die Herren werden gebeten eine Kopfbedeckung zu tragen.